Die Schule als Grundstein auf dem Weg zum Beruf

Die Schule als Grundstein auf dem Weg zum Beruf

Die Julis Augsburg beschließen, dass

  1. Eine Erweiterung der Grundschulzeit auf sechs Jahre, in denen die Basisqualifikationen in den einzelnen Fächern vermittelt werden.
  2. Zusätzlich soll der Lehrplan frequentierter Kompetenzen vermitteln, welche die heutige Zeit erfordern – vor allem im Bereich der Digitalisierung.
  3. Anschließend soll die Bildung weitgehend individualisiert werden, indem die Fächerstruktur von einer breiten Auswahl an verpflichtenden Wahlbausteinen abgelöst wird.
  4. Die Lehrerausbildung soll über das Betriebspraktikum hinaus verpflichtende Praxisanteile außerhalb des schulischen Kontexts enthalten
  5. Der geteilte Religionsunterricht soll abgeschafft werden und durch ein einheitliches Fach ersetzt werden.
  6. Abschließend soll ab der 8. Klasse ein wöchentlicher, verbindlicher Berufsorientierungstag eingeführt werden.

Begründung

Zu 1 und 2: Bevor eine Individualisierung des Unterrichts stattfinden kann, müssen bei jedem Schüler die Basisqualifikation wie beispielsweise Rechnen, Lesen und Schreiben etc. vorhanden sein, damit sich eine vernünftige Problemlösungsfähigkeit entwickelt. Insbesondere soll ein Fach geschaffen werden, dass auf den geschulten Umgang mit digitalen Tools in der heutigen Berufs- und Lebenswelt abzielt. Enthalten sollen dabei vor allem die Benutzung von Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Präsentations- und Datenbankprogrammen sowie der kritische Umgang mit Medien. Dieser Bereich wird jedoch oft in der Schule ausgeklammert, sodass bei vielen Schülerinnen und Schülern hier die notwendigen Basisqualifikationen fehlen.

Zu 3: Anschließend ist eine Auflösung des heutigen Fächersystems sinnvoll, da ein reines Fächersystem einer interdisziplinären Beschäftigung im Wege steht. Geeigneter ist hier ein Wahlpflichtprogramm in der Gestalt eines Workshops oder eines Projektes, in denen die Problemstellungen unterschiedlichen Fächer nicht getrennt voneinander betrachtet werden, sondern ihre Wechselwirkungen zueinander in Vorschein treten. Auch in der Arbeitswelt trifft ein Mensch selten auf eine Aufgabe, die ausschließlich aus einem Fachbereich kommt, und muss folglich Wissen aus mehreren Domänen miteinander verknüpfen, weshalb ein projektgeführtes Lernen eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben ist.

Zu 4: Lehrer erhalten zurzeit eine sehr theoretische Ausbildung in der Universität, die jeglichen Hinweis auf eine Anwendung in der Praxis vermissen lässt. Um Schüler besser auf das Berufsleben vorzubereiten, ist ein eigenständiger Kontakt unabdingbar, sodass sich ein realistisches Bild entwickelt. Deshalb soll neben den bisher verpflichtenden acht-wöchigen Betriebspraktikum weitere fachbezogene berufliche Ausbildung außerhalb des schulischen Kontextes verpflichtend sein.

Zu 5: Zurzeit existieren in Bayern überwiegend drei Religionsunterrichte: katholische Religionslehre, evangelische Religionslehre und Ethik. Hierfür werden jeweils separat Lehrer ausgebildet, wodurch ein großer Kostenaufwand für den Staat entsteht. Deshalb ist ein einheitliches Fach aus kostentechnischer Sicht sinnvoll. Aus gesellschaftlicher Sicht erhöht sich hier auch der Austausch zwischen der verschiedenen Religion sowie dem Atheismus, womit einige Vorurteile aus dem Weg geräumt werden können.

Zu 6: Ab der achten Klasse soll das klassische Schulsystem nur noch vier Wochentage andauern. Der fünfte Tag dient sodann für die Berufsorientierung, in der Unternehmen an der Schule eigene Workshops, Vorträge, etc. anbieten könnten. Aus Schülersicht entstehen hierdurch erste Kontakte in die Arbeitswelt und ein Einblick in verschiedene Berufsfelder in einer geschützten Umwelt. Aus Unternehmenssicht besteht die Möglichkeit Schlüsselfähigkeiten, die aus ihrer Sicht nicht im Lehrplan inkludiert sind, zu vermitteln, sowie Werbung für den eigenen Fachbereich zu machen. So haben auch Disziplinen, die bisher keinen Platz im Lehrplan gefunden haben, eine Chance, auf sich aufmerksam zu machen.